Protest des DKV gegen unterlassene Verbesserungen für die KSK

Hier geht es zur Protestnote des DKV gegen unterlassene Verbesserungen für Betriebsprüfungen der DRV (Deutschen Rentenversicherung) namens der KSK (Künstlersozialkasse) bei Firmen, die selbständige Künstler beschäftigen. Indem die Regierungskoalition einen entsprechenden Gesetzesentwurf abwies, werden der KSK weiter dringend benötigte Mittel fehlen, die steuerlich kompensiert werden müssen statt durch Versicherungsbeiträge erbracht zu werden. Somit bleibt die KSK für betroffene Firmen weiterhin politisch anfechtbar und generell bedroht. Hier die Protestnote des DKV. Und hier ein Link zur Petition für den Gesetzesentwurf auf den Seiten des Bundestags. Bitte unterzeichnen!

2 Tipps: Konzert suonomobile & Neckar Musikfestival

Im Südwesten finden die nächste Zeit zwei sehr unterschiedliche und in ihrer Gegensätzlichkeit für den Musikbetrieb interessante Veranstaltungen statt. Mit einem gewissen Augenzwinkern lassen sie sich so kategorisieren:

1.) Von Jungen auch mit und für Ältere: Samstag, 13.7.13 gibt das Ensemble suonomobile ein weiteres Konzert in der Reihe FEUERBACHglobal, Freies Musikzentrum Stuttgart, Am Roserplatz – Stuttgarter Str. 15. Den Lesern der FEM-Homepage ist ja Thomas N. Krüger reichlich bekannt. Er und weitere seiner Kollegen bilden jenes Künsterkollektiv suonomobile, das in seinem Konzert auf einem Schlag die mitunter bedeutendsten jungen deutschen Komponisten vereint: Krüger selbst und z.B. auch Malte Giesen spielen und performen u.a. ihre Kollegen Johannes Kreidler, Gordon Kampe, Hannes Seidl und Robin Hoffmann. Als ggf. Ältester kommt auch Nicolaus A. Huber zum Zuge. Weitere Informationen unter jenem Link.

2.) Von Älteren auch in der Hoffnung auf Jüngere: Das Neckar Musikfestival des Komponisten Martin Münch, welcher neben der sogenannten „Neuen Musik“ nach einer anderen Moderne forscht, veranstaltet dieses Jahr etlich schöne Konzerte mit Älterem und Neuerem im Südwesten Deutschlands. Mehr Informationen hier.  

Ein Hinweis für Mitglieder des Deutschen Komponistenverbandes: für diese gibt es interessante Reduktionen für sich sowie eine begleitende Person gegen Vorlage des DKV-Ausweises oder eines an das Mitglied gerichteten Schreibens des DKV. Am Besten direkt beim Festival vorab nachfragen, siehe „Kontakt“ auf der oben verlinkten Webpräsenz des Festivals.

Das „musikprotokoll“ des Steirischen Herbstes ist in Gefahr

Die österreichische zeitgenössische Musikszene benötigt unsere Solidarität: Der ORF spielt aktuell mit dem Gedanken das „musikprotokoll“, vergleichbar mit den Donaueschinger Musiktagen, einzustellen. Bisher findet dies jährlich im Rahmen des Steirischen Herbstes statt. Nun regt sich ähnlicher Widerstand wie z.B. gegen die Pläne der SWR- Orchesterfusion. Auf der Seite http://rettetdasmusikprotokoll.mur.at/de  kann man eine Petition zum Erhalt unterzeichnen. Bisher unterzeichneten mehr als 3.500 Personen. So befindet man sich dort neben etlichen Personen im breiten Spektrum vieler künstlerischer und nicht-künstlerischer Berufe in bester prominenter Gesellschaft z.B. mit Komponisten wie Wolfgang Rihm, Dieter Schnebel, Jörg Birkenkötter, Michael Jarell, Dirigenten und Intendanten wie Cornelius Meister oder David Pountney.

Ticker zu den FEM-& DKV-Jahresversammlungen in München

– Die TOPS der FEM-Sitzung (s. Rundbrief 15!) wurden erörtert. Im Mittelpunkt stand, wie man die FEM und ihre Anliegen, genauso den DKV selbst, bekannter machen kann. Erste Ideen werden hoffentlich bald umgesetzt.
– Enjott Schneider ist neuer DKV-Präsident! Wir sind gespannt, wie er die öffentliche Wahrnehmung der Komponisten angehen wird.

– Johannes K. Hildebrandt, Mitglied des FEM-Vorsitz zusammen mit Eva Sindichakis – der FEM wurde im Vorstand des DKV bestätigt.
– Die Vertretung der E-Musik in Brüssel wurde verändert. Der junge und engagierte Christian Diemer (Komponist, Kulturmanager) tritt nun als Stellvertreter neben den erneut bestätigten DKV-Delegierten, Hr. Prof. Erdmann. Diemer bildet mit ihm sowie den weiteren EU-Tandems der anderen Sparten zusammen mit dem Verbandsvorstand eine schlagkräftige ECSA-AG. Somit gelang es der FEM das Modell der Stellvertretung auf EU-Ebene und die Einrichtung jener AG auf oberster Verbandsebene zu implementieren.

Offener Brief des GEMA-Aufsichtsratsvorsitzenden, Komponisten, Professors und DKV-Präsidenten Enjott Schneider an den baden- württembergischen Ministerpräsidenten zur Kontroverse um die Umgestaltung der dortigen Musikhochschullandschaft

Die Kultur- und Bildungspolitik in Baden-Württemberg sorgt auch im Sommer 2013 für Aufregung und Stirnrunzeln, nachdem 2012 bereits die Entscheidung zur Fusion der beiden SWR-Orchester Unmut und Unverständnis erzeugte. Nach einer Analyse der finanziellen Situation der Musikhochschulen durch den Landesrechnungshof, legte das dort zuständige Kunst- und Bildungsministerium vorschnell einen eigenen Massnahmenkatalog vor. Statt in einem Diskussionsprozess einzutreten, wie sinnvoll und mit Zustimmung aller Betroffenen besser profiliert und gleichzeitig gespart werden kann, wird die Verkleinerung der Musikhochschulen in Mannheim und Trossingen als Rumpfbildungsstätten für Jazz und Tanz am Neckar und im Süden für Alte Musik und als Hochschulakademie als Leitlinie gesetzt. Verständlicherweise löst dies den Protest der beiden Institute aus, derweil sich die Musikhochschulen Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg auf die Seite des ministerialen Planes schlagen. So wichtig eine Verstärkung von regionalen Profilen sein mag, so ist sie doch nur möglich, wenn eine Musikhochschule basal den Fächerkanon von künstlerischen und pädagogischen Unterricht in allen Orchesterinstrumenten, Gesang und Theorie anbietet. Wird ihr das genommen, hilft auch keine einseitige Profilierung verbleibender Fächer. Erschreckend ist allerdings, wie die baden-württembergische Landespolitik leichtfertig gewachsene Strukturen ihrer Kultur- und Bildungslandschaft aufs Spiel setzt, die Solidarität der fünf Musikhochschulen gebrochen ist und generell Quantität vor Qualität gestellt wird. Dazu verfasste der Komponist, emeritierte Professor und neue Präsident des Deutschen Komponistenverbands Enjott Schneider einen offenen Brief an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, der gegen diese Zustände Stellung bezieht und zu Vernunft und Augenmass in der aktuellen Debatte aufruft:“Daß Kultur in Deutschland immer vorschnell nach quantitativen Kriterien sich messen muss, ist der Sache schädigend: es geht in Kultur um Qualität und nicht um Quantität bzw. quantitative ‚Erfolgsmessung‘.“ Der vollständige Wortlaut des offenen Briefes ist unter diesem Link zu finden.

Die Honorarrichtlinie des DKV für Kompositionsaufträge E-Musik wieder online

2004 erstellten Kollegen ehrenamtlich aufgrund einer umfassenden Umfrage an Komponistinnen und Komponisten zu Höhe und Art ihrer Auftragshonorare diese Richtlinie. Sie erschien in den damaligen „Informationen“ des DKV. Durch den Relaunch der DKV-Homepage wurde sie nicht mehr verfügbar. Die Geschäftsführung des DKV stellte nun dieses 9 Jahre alte kleine Kompendium der FEM-Homepage zur Verfügung. Mögen die Zahlen auch veraltet scheinen, hat sich an der Höhe der Honorare bis heute allerdings kaum etwas zum Positiven verändert, womit diese Aufstellung umso mehr an Brisanz besitzen dürfte: Hier der Link!

im Deutschen Komponistenverband